Korrekte Nutzung von Leerzeiten Im Lebenslauf

Haben Sie zeitliche Lücken in Ihrem Lebenslauf, die Sie nicht mit Ihrem beruflichen Werdegang, Schul- oder Berufsausbildung ausfüllen können?

Prinzipiell sollte das nicht überbewertet werden. Wichtiger ist, diese Leerzeiten richtig zu verkaufen. Das geschieht oft im ersten Bewerbungsgespräch. Im Lebenslauf sollten Sie diese dagegen unkommentiert lassen, insbesondere wenn Sie mehrere Lücken haben. Anderenfalls besteht die Gefahr, die negativen Aspekte des Lebenslaufes zu stark hervorzuheben, ohne die Möglichkeit, sie im Gespräch zu relativieren.

Leerzeiten aufgrund von Arbeitslosigkeit

Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage werden Lücken im Lebenslauf heutzutage eher hingenommen als in der Vergangenheit. Unabhängig von der beruflichen Stellung kann heute jeder von Arbeitslosigkeit betroffen sein. Worauf es ankommt ist, wie der Bewerber diese Leerzeiten genutzt hat und wie relevant dies für die beworbene Stelle ist. Hat der Bewerber einfach nur passiv auf Jobangebote gewartet oder hat er die Zeit genutzt, um sich weiter zu entwickeln? Z.B. durch freiberufliche Tätigkeit oder Sprachkurse. Problematisch wird es, wenn die Arbeitslosigkeit sehr lange anhält.

Abbruch von Studium oder Ausbildung

Viele junge Menschen beginnen heutzutage ein Studium oder eine Ausbildung, ohne recht zu wissen, was sie erwartet. Die Zahl der Studienabbrecher steigt entsprechend. Entscheidend ist, dass anschließend ein klarer Weg verfolgt wird. Der Abbruch eines Studiums oder ein Wechsel des Studienzweiges kann auch als Entscheidungsfähigkeit gedeutet werden. Die Erfahrungen und Kenntnisse aus einem abgebrochenen Studium oder einer abgebrochenen Ausbildung könnten sogar von Nutzen für die beworbene Stelle sein.

Reisen bildet

Eine gute Möglichkeit Lücken im Lebenslauf zu füllen, ist Reisen. Jedoch nur dann, wenn Sie diese Zeit genutzt haben, um Ihre Sprachkenntnisse zu erweitern oder beispielsweise fremde Kulturen kennenzulernen. In diesem Fall können Sie diese Zeiten unter „Kenntnisse und Fähigkeiten“ in Ihren Lebenslauf eintragen. Dabei sollten Sie aber beachten, dass Sie tatsächlich Kenntnisse in der jeweiligen Sprache haben, für den Fall, dass der Personalverwalter im Bewerbungsgespräch darauf zu sprechen kommt.

Eine andere Möglichkeit Leerzeiten auszufüllen sind gemeinnützige Arbeiten in sozialen Projekten oder zeitaufwändige Freiwilligentätigkeit. Sollten Sie sich z.B. um einen Verwandten gekümmert haben, oder eine Sportmannschaft betreut haben, kann dies ein Hinweis auf Ihre Fähigkeiten sein und macht sich gut im Lebenslauf. Vielleicht haben Sie in einem Nebenjob gearbeitet, um Ihre Studienkosten zu finanzieren?

Beschönigen ja, Verfälschen nein

Als Daumenregel gilt: Sie können Lücken zwar schön reden, aber Sie dürfen nichts verfälschen. Beachten Sie, dass Personalleiter den Wahrheitsgehalt Ihrer Aussagen gerne überprüfen. Falls der Eindruck entsteht, dass Sie falsche Aussagen machen, können Sie die Stelle getrost vergessen. Sollte der Personalleiter beispielsweise den angeblich betreuten Sportverein anrufen, um sich nach Ihnen zu erkundigen, und niemand kennt Sie, dann haben Sie keinerlei Aussichten mehr auf den Job. Ehrlichkeit im Berufsleben steht an erster Stelle. Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Bewerbung schreiben.